In Pistole’s Scheune wird scharf geschossen

Hardcore: Torsten Pistol in seinem Shop.

Du musst nicht meinen, ohne ein Erfrischungsgetränke die alte Scheune von Pistole betreten zu können (und zu dürfen). Dafür sorgt schon Hausherr Torsten Pistol mit seinem Team. Doch Vorsicht: Drinnen wird scharf geschossen – Hardcore.

Das fängt mit der Musik an: Hardrock von Vinyl wabbert durch die Halle, dass man sich hoffentlich keine Sorgen machen muss, dass die Kühe draußen einen Knacks wegkriegen. So ist das, alles echt und von Herzen.

Da könnte zwischen Kronleuchter, einladenden Holztischen, der Theke und der Hochbühne mit dem Schlagzeug fast vergessen, dass es bei Pistole eigentlich um Porterhouse Steaks, Zander, Lachs vom Feinsten sowie Liköre, Schnaps, Öle und Rubs dreht. Und um fruchtige Tussiebrause und Pistole Beer, mit denen halt Weiblein und Männlein begrüßt werden. Was durchaus seine befreiende Wirkung für den folgenden Einkauf hat.

Blick in die umgebaute Scheune.

Aber es dreht sich erst mal gar nicht ums Geld, sondern rein um den Geschmack. Alle flüssigen Produkte, handverlesen von Torsten in der gesamten Republik und in Österreich ausgesucht und unter seinem Label vermarktet, stehen zum Probieren bereit. Wenn der Williams zum Beispiel fehlt, fordert Torsten seine Gäste auf: „Hol eine neue Flasche aus dem Regal und mach sie auf.” Die Frauen nippen derweil schon am verführerisch-karamelligen Butter Scotch Likör, der in Kombi mit dem Sahne-Trüffel-Likör und Eis seinen vollen Geschmack entfaltet. Ist auch der Bestseller des Hauses.

Seine Ausbildung zum Krankenpfleger und Rettungssanitäter lässt Schlüsse zu, welche Einstellung Torsten zu den Menschen hat. Er spricht gerne von „Respekt“ und „Authentizität“. Maßstäbe, die er an sich und andere setzt. So baute er eine Fischzucht auf, auf die auch Tim Mälzer aufmerksam wurde, doch nach menschlicher Enttäuschung ließ er davon ab und widmete sich dem Aufbau von Pistole Hardcore-Food.

Ein kühles Blondes zum Empfang.

Damit machte er sich in der Gastroszene schnell einen Namen. Trat im TV bei der NDR-Heimatküche mit „Filetkunst vom Fischprofi“ auf. Auch heute schlachtet er Zander und Lachs noch selbst. Und zwar nach der japanischen Ikejime-Methode, die als die humanste und respektvollste aller Tötungsarten für Fische gilt. So sind die Tiere weniger gestresst, ihr Fleisch schmeckt besser. Es wird vakuumiert und reift dann noch fünf Tage lang. Lachs ganz kurz auf den Grill gelegt, mit Calamansi-Balsam aus Calamondinorangen beträufelt, schmeckt köstlich. Auch, weil zum Konzept der Verzicht auf künstliche Aromastoffe gehört.

Andenken an Opa Gerd.

Und auch der Opa gehört dazu, den Torsten in so guter Erinnerung hat, dass er ihn auf einigen seiner Flaschen abbildet. Gerd macht auf der Sauerkirsche oder der Himbeere eine gute Figur. “Ein toller Typ”, sagt der Chef und holt dafür extra noch das schwarzweiße Originalfoto aus den Kulissen.

Wer es nicht zu Pistole aufs platte Land bei Badbergen schafft, kann übers Internet bestellen: https://hardcorefood.de Auch Tussiebrause.


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