Blick auf den Fußboden

Magazin-Boden.

Magazin-Boden.

Wie farbig und verlockend sich doch Essen in Szene setzen lässt. Bestes Beispiel sind dafür die etlichen Magazincover von Koch-, Essens- und Lifestylemagazinen. Diese Ästhetik verschlägt einem aber schon die Sprache, wenn sie praktisch ins Unendliche wächst.So beginnt die Wechselausstellung „Is(s) was?!“ im Haus der Geschichte mit einem optischen Paukenschlag. Irre, wie viele Zeitschriften es zum Thema gibt. Ein Cover nach dem anderen auf dem Fußboden ergibt ein buntes Mosaik, das durch Spiegel in die Ferne schweift.

Doch Essen wird hinter der nächsten Türe nicht mit Füßen getreten. Bei weitem nicht. Da kocht die Anke bei Bio, die DDRler sollen mit einem widerlichen Kaffee-Mix klarkommen, der nur zur Hälfte Kaffee enthält, und wir lernen den Mann kennen, der in Deutschland den Döner erfunden hat. Das Fleisch am Drehspieß macht sich mittlerweile sogar auf, die USA zu erobern.

Zwischen Verlockung und Frust.

Zwischen Verlockung und Frust.

Die Verlockungen der Werbung, die nicht selten in einem ungesunden Fast-Food-Lebensstil enden, halten manchem den Spiegel vor. Und trotzdem gehört das Schnitzel mit Pommes weiterhin zu den Lieblingsgerichten in den Kantinen.

Doch richtig nachdenklich macht der Raum über Verschwendung und Wegwerfmentalität. Am Beispiel Brot: Soll man die Reste wirklich wegwerfen? Oder macht es Sinn, daraus im Gemisch mit Holz Brennpellets Brennstoff herzustellen, mit dem der Bäcker dann wieder seine Öfen befeuern kann? Gute Frage.

Link zur Ausstellung, die bis zum 12. Oktober 2014 dauert.

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