Dolce Vita in Bonn, Teil I: Gino’s Ristorante

Aromenbombe: Carpaccio aus roter Beete mit Pfifferlingen, Rauke und Parmesan.

Aromenbombe: Carpaccio aus roter Beete mit Pfifferlingen, Rauke und Parmesan.

Italienische Restaurants gibt es in Bonn und der Region reichlich. Nicht nur, weil sich die Bundesstadt auch gerne die nördlichste Stadt Italiens nennt. Eines der wirklich alteingesessenen Exemplare ist Gino’s Ristorante, das zugleich den Mitarbeitern der Telekom als gehobene Kantine und erweiterter Besprechungsraum dient und den Bewohner des Johanniterviertels als abendliche Veranda mit kulinarischem Angebot.

Oldfashioned: Die Zitronensauce zur  Seezunge kommt zu sahnig daher.

Oldfashioned: Die Zitronensauce zur Seezunge kommt zu sahnig daher.

Schön sitzt es sich auf der mit Blumen bepflanzten Terrasse, die bei Bedarf von einer Markise vor zu viel Sonne oder Regentropfen geschützt wird. Die Tische sind drinnen wie draußen weiß gedeckt, rasch wird die weiße Tafel mit den Tages- oder Wochenempfehlungen herangerollt. Klar, es wäre schöner, wenn es sich um eine Schieferversion handelte und nicht um die weiße Kunststoffvariante aus dem Konferenzraum. Aber schön ist, dass es immer wieder interessante Extras wie das Rote Beete Carpaccio mit den Pfifferlingen (12,50 Euro) gibt. Und bei Vorspeisen und Pasta zumeist eine kleinere und eine größere Variante, je nach Appetit.

Keine Augenweide, aber ein Gaumenschmaus: Vitello tonnato.

Keine Augenweide, aber ein Gaumenschmaus: Vitello tonnato.

Von einem hintersinnigen Charme ist der Chef, der empfiehlt, berät oder auch schon mal ein Witzchen reißt. Oldfashioned, wie manches im Gino’s, aber irgendwie auch entzückend. Das gilt zum Teil genauso für die Zubereitungsarten, wo die Saucen schon mal etwas zu sahnig oder fest geraten, oder für das Ambiente im Inneren, das aber für passionierte Italienreisende viele Retro-Momente bereit hält: Die Lampen aus Strohgeflecht, die Stühle, die auf Dauer nicht richtig bequem sind, oder der Boden aus Terracotta. Und trotzdem – oder genau deshalb?! – herrscht Wohlfühlatmosphäre im Gino’s. Der Lugana schmeckt so, wie er soll. Es gibt gutes Olivenöl zum Brot. Das Vitello tonnato (9,80-13,90 Euro) ist zwar kunstvoll, aber ein wenig altbacken drapiert, schmeckt aber ganz phantastisch. Irgendwie eine Reise ins Italien der 60er und 70er Jahre. Und die treten wir immer wieder mal gerne an.

Gino’s, Friedrich-Ebert-Allee 69, 53113 Bonn, Telefon 0228-231332. www.ginosbonn.com

Öffnungszeiten: montags bis freitags 11.30 Uhr bis 14.30 Uhr und 18 bis 23 Uhr, samstags und feiertags 12 bis 14.30 Uhr und 18 bis 23 Uhr

 

 

 

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3 Gedanken zu „Dolce Vita in Bonn, Teil I: Gino’s Ristorante

  1. Pingback: Bonner Linktipps am Mittwoch: Essen & Trinken, Opas Krieg, Sommerbilder | Bundesstadt.com

  2. Sehr geehrte Damen und Herren,

    ich Salvatore Di Vincenzo, Mitinhaber und Küchenchef des Gino’s, muss zu meiner Verteidigung sagen, dass die im Artikel abgebildete Seezunge im Artikel nicht von mir stammen kam. Das Foto muss an einem Tag entstanden sein, an dem ich nicht anwesend war.

    Mit freundlichen Grüßen

    Salvatore Di Vincenzo

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